Über die Landsknechte

Alles Wissenswerte über die „alte Spohngruppe“

Die Landsknechte sind eine Schülertrommlergruppe, die Teil des Ravensburger Rutenfests ist.

Das Ravensburger Rutenfest ist eines der ältesten Schüler- und Heimatfeste Deutschlands. Es findet jedes Jahr im Sommer zum Ende des Schuljahres statt. Während der Festtage erfreuen viele Trommel- und Spielgruppen das Herz der Besucher aus nah und fern. Sie spielen nicht nur während des großen Festzuges, der durch die historische Altstadt Ravensburgs führt, sondern trommeln auch bei den Familien Ihrer Mitglieder sowie bei Freunden, Bekannten, Förderern und ehemaligen Mitgliedern an.

Eine dieser Trommelgruppen sind die Landsknechte, auch ‚Alte Spohngruppe‚ genannt. Sie werden aus den Schülern der 11. Klasse der drei städtischen Ravensburger Gymnasien gewählt. Die Landsknechte repräsentieren zusammen mit dem Trommlerkorps der Gymnasien und den Turmfalken die drei städtischen Gymnasien am Rutenfest.

Während des Rutenfestes (Rutenfreitag bis Rutendienstag) ziehen die Landsknechte in ihren Renaissance-Kostümen als Trommler, Pfeifer und Armbrustschützen (auch „Landsknechte vom Troß“ oder einfach „Latscher“ genannt) durch die Stadt. Auch am großen Festzug am Rutenmontag wirken sie mit. Am Rutendienstag versuchen die Ravensburger Gymnasiasten beim Adlerschießen mit heute über 1000 Armbrustschützen den Reichsadler seiner Insigien zu berauben. Sobald der Reichsapfel fällt, steht der Schützenkönig fest. Da die Landsknechte traditionell das Schießen eröffnen, gelingt es ihnen immer wieder, den Schützenkönig zu stellen.

Im folgenden Jahr wählen die Landsknechte aus Ihrer Mitte einen Fahnenschwinger und zwei Begleiter, die die ‚jungen‘ Landsknechte unterrichten und anleiten und daher noch einmal als Landsknechte auftreten dürfen. Sie sind an der goldenen bzw. silbernen Borte an ihrem Hut zu erkennen. Alle anderen Landsknechte sind ab sofort „Ehemalige“.

Die ehemaligen Landsknechte verfolgen das Schicksal ihrer Nachfolger mit großem Interesse. Sie greifen den „Buaba“ (so werden die aktiven Landsknechte liebevoll von den Ehemaligen genannt) unter die Arme, besuchen die Proben und freuen sich gemeinsam auf das Rutenfest, an dem sie den Jungen zujubeln können. Besonders groß ist die Freude bei den Ehemaligen natürlich, wenn der Schützenkönig ein Landsknecht ist.

FAQ

die ewigen Fragen und Gerüchte zu den Landsknechten

Stimmt es, dass die Landsknechte während des Rutenfests nicht lachen dürfen?

Nein, ganz im Gegenteil. Die Buaba sollen sogar lachen – denn es gibt ja schließlich nichts, was mehr Spaß macht als Landsknecht zu sein. Nur ist es sehr anstrengend 5 Tage lang fast 16 Stunden durchgehend zu grinsen. Wenn ihr also mal einen Landsknecht seht der nicht lacht, dann erinnert ihn doch einfach daran wie viel Spaß es macht.

Wieso sehen die Landsknechte am Rutenfest manchmal so "fertig" aus? Seid ihr immer betrunken?

Die Antwort auf diese Frage ist eigentlich fast identisch zu der der vorherigen Frage. Wer am Rutenfest täglich von Früh bis Spät auf den Beinen ist, dabei trommelt, pfeift und marschiert, der ist am Ende das Tages sehr erschöpft.

Stimmt es, dass alle Landsknechte schlecht in der Schule sind?

Nein, hier muss man ganz klar sagen dass unter den Landsknechten das komplette Notenspektrum vertreten ist. Manchen hilft die Disziplin und der organisierte Tagesablauf sogar Ihre schulischen Arbeiten besser zu planen.

Wieso haben die Landsknechte so lange Haare?

Ab dem Tag ihrer Wahl lassen sich die Buaba ihre Haare bis zum Rutenfest wachsen. Das gibt zusammen mit den historischen Wämsern ein stimmiges Gesamtbild ab.

Was bedeuten die unterschiedlichen Farben der Wämser?

Die historischen Landsknechte drückten ihre Verwegenheit durch extravagantes, provozierendes und buntes Erscheinungsbild aus. Für uns haben die einzelnen Farben aber keine spezifische Bedeutung mehr.

Wie entstehen die Lieder und Locks der Landsknechte?

Mit dem Tag der ersten Probe beginnt eine fünfmonatige Zeit des Probens und komponierens. Die Buaba des Speilzugs lernen die traditionellen Locks und schreiben ihre eigenen auf Basis bekannter Lieder. Die Latscher sitzen derweil an den Liedern. Nicht selten helfen die Ehemaligen beim letzten Schliff.

Wie läuft das Jahr als aktiver Landsknecht ab?

Im Fühjahr werden die Buaba von ihren Mitschülern der Gymnasien gewählt. Ab diesem Zeitpunkt beginnen auch die Proben. Fünf Monate haben die Buaba nun Zeit zu lernen, sich durchzukämpfen und gemeinsam mit den Ehemaligen zu feiern. Alles arbeitet auf das Fest der Feste hin. Das Rutenfest!